Papierkram

Fast jede Akustikgitarre hat ihn – den Zettel des Erbauers im Inneren des Korpus. Dort hat man auf einer kleinen Fläche die Chance sich ein bisschen auszutoben und zu verewigen. Ich vergleiche es gern mit einem Etikett auf einer Weinflasche – echt wenig Platz um dem Kunden idealerweise einen Kurzabriss der ganzen Philosophie des eigenen Schaffens zu geben. Keine einfache Aufgabe. Es kursieren viele verschiedene Formate und Designs in der Gitarrenbau Szene und irgendwie ist er auch ein bisschen ein Markenzeichen eines Gitarrenbauers. Für mich war von Anfang an klar dass ich es mir beim Zettel oder generell beim „Papierkram“ meiner Gitarren nicht einfach machen will und bereit bin die extra Meile zu gehen die es braucht um etwas besonderes auf die Beine zu stellen. So habe ich nach langer Suche Matthias Schwethelm von der Papieroffizin kennengelernt der nach alter Tradition aus alten Baumwolllumpen ein wunderschönes Büttenpapier herstellt. Es ist ein faszinierendes Handwerk und ich plane Matthias in Zukunft auch einmal zu besuchen um ein Paar Bögen des Papiers vielleicht sogar selber schöpfen zu können.

Eine besondere Ehre stellt für mich die Zusammenarbeit mit dem Gutenberg-Museum in Mainz dar. In der Druckwerkstatt des Museums entstehen auf uralten Maschinen die Drucke meiner Gitarrenzettel, Zertifikate und Hang-Tags. Alles auf dem Büttenpapier von Matthias.

So trägt jede Pertsch Gitarre am Ende nicht nur meine eigene Handschrift sondern auch die anderer Zünfte. Das macht mich sehr stolz. Vielen Dank auch nochmal an dieser Stelle für die Unterstützung!